Sonntag, 28. September 2014

Die Ruhe, der Tee und die eigenartige Verwandlung

Die nächsten Tage verlief alles ruhig. Taya und ich haben uns die meiste Zeit im Haus verschanzt, wobei sie nur unterwegs war um Kräuter zu sammeln und mir den Tee an zu reichen. Die Mischung ist mittlerweile recht gut und ich werde auch ruhiger. In den letzten Tagen habe ich sogar vergessen wie es ist ein Garou zu sein. Ich habe mich nur noch auf Taya konzentriert und kaum noch gejagt. Ich genieße die Zeit mit ihr, jede Minute und doch habe ich heute das Gefühl bekommen, das sie versucht mich mit Absicht in dem menschlichen Körper zu halten.

Heute bin ich wach geworden, mir juckt schon seit Tagen der komplette Körper, meine Augen brennen und meine Hände zittern, auch wenn der Tee mich sonst recht ruhig hält, hat mein Körper begonnen die menschliche Gestalt abzulehnen. Auf meinen Armen befinden sich schon rote Stellen und auch meine Beine zeigen das ständige kratzen, da mich das jucken nicht in Ruhe lässt. Meine Augen blutunterlaufen an diesem Morgen und am brennen wie Feuer, stand ich nackt auf und zog mir erst einmal eine Hose über. Über ein Shirt oder Stiefel dachte ich gar nicht nach. Meine Laune nicht die Beste, ging ich dann auch schon aus dem Haus ohne Taya bescheid zu sagen, welche vermutlich wieder Kräuter sammeln ist.

Wir haben uns in den letzten Tagen einerseits sehr gut verstanden wie immer und doch ist es im Moment eine recht bedrückende Stimmung. Jedenfalls seitdem mein Körper beginnt die menschliche Gestalt ab zu lehnen. Ich bin schon froh das Taya kaum etwas davon mitbekommen hat und doch lässt es mich nicht in Ruhe. Werde ich mich wieder in einen Menschen verwandeln können, wenn ich jetzt den Garou wieder raus lasse? Ich würde sagen wir werden es sehen, es bleibt nichts anderes übrig als zu hoffen.



Im Wald angekommen zog ich mir die Hose aus und brauchte mich kaum konzentrieren, denn sobald ich mich entspannte setzte die Verwandlung schon ein. Schmerzhafter als sonst, begleitet von einem starken Brennen und jucken auf der Haut. Sofort bekam ich Schweißausbrüche und konnte mir ein lautes schmerzhaftes brüllen, gefolgt von einem wimmern nicht verkneifen. Meine Knochen knackten und die Verwandlung verlief schnell und ruckartig. Nachdem ich mich etwas ausgeruht hatte nachdem ich wieder ein Garou war, sah ich an mir hinunter. Mein Fell ist schwarz geworden, ob das jucken dadurch kam? Der Fellwechsel? Warum überhaupt einen Fellwechsel? Ich würde wohl die anderen Garou aus einem der Rudel befragen müssen, wobei mich dennoch nicht los lässt das der Tee schuld ist. Taya's Tee, ich liebe diese Frau abgöttisch aber wenn es um Kräuter geht oder ähnliches, bin ich dann doch noch misstrauisch.

Nun gut, nachdem die Verwandlung abgeschlossen war und das grübeln aufgehört hat, machte ich mich schon auf die Jagd, ich brauche Fleisch, egal welches und wenn es schon angeknabbert und leicht vergammelt ist. Mein Magen kann das schon ab. Ich beschloss dann aber wieder einen Kaninchenbau auszuräuchen indem ich ein Lagerfeuer vorbereitete und nurnoch zu warten hatte . Heute hatte ich ziemliches Glück. Ich habe drei Kaninchen erwischt und diesen sofort das Genick gebrochen. Ein Sieg der mein Ego wieder etwas stärkt. Ich habe danach zwei Schlingen aus einem biegsamen Ast der Weide gebunden um mir zwei Kaninchen um den Hals zu binden, während ich das dritte in meiner Schnauze hielt. Ich machte mich nachdem ich das Feuer gelöscht hatte auf den Weg zum Garou-Rudel. Als Geschenk legte ich die zwei toten Kaninchen an den Garou-Pfahl und rieb noch einmal meine Wange an diesen damit mein Geruch auch daran haften bleibt. Anschließend machte ich mich wieder auf den Weg in den Wald. An die Stelle an der Taya und ich am ersten Tag saßen. Der Weg in der Nähe, na und? Mir ist das im Moment egal. Ich will erst einmal wieder Ruhe rein kriegen, meinen Körper verstehen und einfach alleine sein. Taya wird mich schon finden. Sie kennt mich zu gut, außerdem sind wir Seelenverwandte.
Also lauschte ich dem Rauschen des Wasserfalls, hockte am Wasser und begann das Kaninchen das ich noch für mich behalten hatte zu essen, mit Haut, Haaren und auch begann ich die Knochen des Tieres knacken zu lassen, eine Leichtigkeit bei der Stärke meines Kiefers.


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